Vojta: bei neurologischen Ursachen

Wie sehen die Bewegungsmuster eines Babys in der
spontanen Bewegung aus? Um frühzeitig motorische
Fehlentwicklungen, Haltungs- und Bewegungsstö-rungen im Säuglingsalter zu erkennen und „richtige“ Bewegungsabläufe anzustoßen, ist die Vojta-Methode hervorragend geeignet. Behinderte und vorübergehend eingeschränkte Kinder können bereits von etwa zehn Behandlungen profitieren – je nach individueller Situation.

Bei der Vojta-Therapie werden die Kinder in Bewegungen gefordert, die ihnen noch nicht geläufig sind. Dies erfolgt über das Auslösen von Reflexzonen, die zum Beispiel ein Reflexkriechen und Reflexdrehen hervorrufen. Auch bei Erwachsenen können diese physiologischen Bewegungsmuster ausgelöst werden- und sich somit bestehende Blockaden lösen.

Die Vojta-Therapie ist nicht bei allen Eltern beliebt, denn sie ist zunächst unbequem. Ihr Prinzip ist das Fordern und Fördern: Zum einen fördert der Therapeut den kleinen Patienten dabei, natürliche Bewegungen auszuführen, die in seiner derzeitigen Spontanmotorik (noch) nicht vorhanden sind. Zum anderen erfordert die Therapie sehr viel Mitarbeit und Ausdauer von den Eltern, denn täglich dreimal üben ist Pflicht und für die Kinder sind die Übungen zunächst recht anstrengend.

Begründet wurde die Vojta-Therapie von dem tsche-chischen Facharzt für Neurologie und Kinderneurologie Prof. Dr. Václav Vojta (1917–2000), bei dem persönlich ich die Therapie 1985 erlernt habe. Sein Arbeitsschwerpunkt war die Therapie zerebralparetischer Kinder und Patienten mit anderen motorischen Störungen.